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Wehrpflicht für alleFrauen als verfügbare Menschenmasse

Pauline Jäckels
Kommentar von Pauline Jäckels

Wenn der Staat wahlweise für mehr kämpfende, arbeitende oder gebärende Frauen wirbt, geht es sicher nicht um Feminismus – sondern einfach um Bedarf.

Frau und Soldatin: Nur neues Menschenmaterial im Krieg? Foto: Thomas Imo/photothek/imago

Z ur großen Freude der hiesigen Kriegstüchtigkeitsbegeisterten hat das dänische Parlament in dieser Woche die Wehrpflicht für Frauen beschlossen. Der perfekte Moment, um auch in Deutschland noch einmal die Forderung aufzustellen: Mehr Frauen an die Waffe! Schaut doch, im progressiv-feministischen Dänemark machen sie es auch so! Und würde es denn nicht der Gleichstellung von Mann und Frau widersprechen, wenn nur Männer für unsere Sicherheit kämpfen dürften? Ja, was für ein archaisches, nein, antifeministisches Weltbild steckte denn hinter dem Gedanken, die Wehrpflicht sei nur was für Männer?

Wenn alte, aufrüstungsfreudige Männer wie der grüne Ex-Außenminister Joschka Fischer den Dienst an der Waffe plötzlich zu einem feministischen Akt hochstilisieren, ist das nicht nur perfide – es ist auch einer der ältesten PR-Tricks in der modernen PR-Trickkiste.

In den späten 1920er Jahren stand die US-amerikanische Tabakindustrie vor einem Problem: Für die Hälfte der potenziellen Tabakkonsumenten war das Rauchen tabu – Zigarettenherstellern gingen Profite in Milliardenhöhe durch die Lappen. Also heuerte die American Tobacco Company den PR-Spezialisten Edward Bernays an, um mehr Frauen zum Rauchen zu bringen. Was tat Bernays? Er kreierte die erste moderne PR-Kampagne: Die Zigarette machte er zur „Fackel der Freiheit“, einem Zeichen weiblicher Emanzipation, und bezahlte junge Frauen, um beim Ostermarsch 1929 zigarettenrauchend durch New York zu marschieren. Ein riesiger Erfolg: Bilder der rauchenden Demonstrantinnen gingen durch alle Zeitungen des Landes, und noch im selben Jahr stieg der Tabakkonsum von Frauen deutlich an.

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Not an der Frau

Die Bundesregierung steht gerade vor einem ähnlichen Problem: Deutschland soll „kriegstüchtig“ werden; das nötige Geld für Panzer und Drohnen ist nun da – aber es fehlen noch die Menschen, die die teuren Gerätschaften auch bedienen können. Es ist also so viel Not am Mann, dass eben auch Not an der Frau, ja sogar der nicht­binären Person ist. Und wie ließe sich die moderne junge Frau besser für die Bundeswehr anwerben als mit Feminismus?

Es stimmt schon. Das Rauchtabu für Frauen, die reine Männerwehrpflicht und der Ausschluss von Frauen aus dem Arbeitsmarkt – all das sind Produkte des Patriarchats. Wenn aber ältere, mächtige Männer wahlweise für mehr rauchende, arbeitende, gebärende oder kämpfende Frauen werben, tun sie es nicht für den Feminismus. Sie tun es, weil sie Konsumentinnen, Arbeitskräfte, Mütter und Soldatinnen brauchen: die Frau als verfügbare Menschenmasse. Mit Emanzipation hat das wirklich gar nichts zu tun.

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Pauline Jäckels
Meinungsredakteurin
Redakteurin im Meinungsressort seit April 2025. Zuvor zuständig für die parlamentarische Berichterstattung und die Linkspartei beim nd. Legt sich in der Bundespressekonferenz gerne mit Regierungssprecher:innen an – und stellt manchmal auch nette Fragen. Studierte Politikwissenschaft im Bachelor und Internationale Beziehungen im Master in Berlin und London.
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117 Kommentare

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  • Moderation , Moderator

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  • Doch, es hat was mit Emanzipation zu tun. Und so zu tun, als würde das Patriarchat nur von Männern am Leben erhalten, ist eine Lüge. Viel zu viele Frauen haben gar nicht den Wunsch, offen gleichberechtig zu sein, oder gar normal zu arbeiten. Denn beides ist anstrengend.



    Wenn Frauen weiterhin Schutz bei einem Mann suchen, der sie vor anderen Menschen schützt, statt dass sie es selbst tun, dann bleiben wir weiter im letzten Jahrhundert stecken.



    Aber dann bitte nicht meckern.

  • Der Artikel zementiert leider einen altbekannten logischen Fehler. Das Richtige tun bzw. fordern, es jedoch aus falschen Gründen zu tun, diskreditiert die Motivation, nicht jedoch den Gegenstand. Geschlechter gleichzustellen ist und bleibt richtig, auch wenn sie dadurch Nachteile haben und selbst dann, wenn es ein dämmlich grinsender Tino Chrupalla fordert. Ganz mal davon abgesehen, dass die Analogie zum Tabakkonsum nicht trägt. Es ist vielleicht unumstritten, dass es falsch war, neue Süchtigenmassen aktivieren zu wollen. Es ist zugleich nicht eben klar oder unumstritten, dass es in vergleichbarem Maß falsch ist, die Wehrpflicht zu reformieren. Damit die Analogie aufgeht, müssten beide Desiderate aber gleichermaßen abzulehnen sein. Die Rede von "Kriegstüchtigkeitsbegeisterten" entlarvt allerdings schon in der ersten Zeile, woher der Wind weht. Niemand ist kriegstüchtigkeitsbegeistert, die meisten sind aber klug genug zu sehen, was uns bei Untüchtigkeit blüht. Die Dänen sehen es dabei offensichtlich viel klarer, als die hiesige pazifistisch beschwingte linke Presse. Bei existenzieller Bedrohung gibt es keinen Ausweg in den Eskapismus. Man wird dennoch überfallen. Siehe Krieg.

  • Über eine Wehrpflicht für Frauen können wir gerne wieder diskutieren, wenn die Gleichberechtigung für Frauen in der Gesamtheit erreicht ist. Vorher sollte man den Frauen schon gönnen, wenn sie in diesem einen Punkt (weitere fallen mir spontan nicht ein) doch einmal einen Vorteil gegenüber Männern haben.

  • Frauen sind gleichberechtigt, also auch bei der Wehrpflicht. Ich bin überzeugt, dass Frauen in allem gleichberechtigt sein wollen und nicht nur bei den angenehmen Dingen des Lebens.

  • Es ist widersprüchlich, in allen gesellschaftlichen Bereichen (zurecht) auf einer Gleichberechtigung aller Geschlechter zu bestehen, Frauen dann aber bei der Wehrpflicht auszunehmen. Wer letzteres fordert, delegitimiert damit jegliche feministische Anliegen.

    • @Barrio:

      Ich glaube der Artikel ist so zu verstehen dass gar keine Wehrpflicht kommen zu wünschen ist egal für wen.



      Wie man an ihrem Kommentar sehen kann, ist die Debatte schon abgelenkt im Sinne der kriegsgeilen, dadurch das die Debatte sich nun um Wehrpflicht auch für Frauen dreht und nicht um die Wehrpflicht an und für sich.

      Zu kämpfen für eine Land hat nichts mit Emanzipation zu tun, vor allem nicht gezwungenermaßen. Das pateiachale ist das militär an und für sich was es zu überwinden gilt.



      Verpflichtend für ein militär zu arbeiten ist nie Emanzipation sondern immer Unterdeückung und Dominanz ganz egal welchen Geschlechtes man sich zugehörig fühlt.

  • Richtig, Emanzipation ist das nicht, aber halt Gleichberechtigung der Frauen. Bzw. auch "Gleichverpflichtung".



    Feminismus sollte halt kein Cherrypicking sein.

    Wenn man einen Wehrdienst von Frauen schlechtredet, weil es ja nur eine "verfügbare Menschenmasse" für die Politik sei, dann sagt man quasi implizit, dass Frauen doch besser als Heimatdienst als "Gebährbrigade" leisten soll.



    Wenn sie weder das eine noch das andere sein sollen, was ist dann die gesellschaftliche Aufgabe im Konfliktfall?

    Wehrpflicht ist allerdings so oder so der falsche Weg.

  • Wenn schon wieder Skandinavien als Vergleich herhalten muss, dann bitte auch auf die Verhältnisse eingehen.

    Die Wehrpflicht in Norwegen und Dänemark greift grundsätzlich nur, wenn es nicht genügend Freiwillige gibt. In Dänemark liegt die Quote bei 99%, in Norwegen gibt es mehr freiwillige Bewerber als Stellen. Liegt auch an den guten Arbeitsbedingungen beim Militär in diesen Ländern. Gute Bezahlung, soziale Absicherung von Mutterschutz bis Kinderbetreuung, Studienmöglichkeiten etc. machen diesen Dienst attraktiv.

    Wenn von Deutschen Begriffe wie Feminismus oder Emanzipation ins Spiel gebracht werden, kommt da leider meist wenig zählbares heraus, wie auch dieser Artikel wieder zeigt.

    Aus meiner norwegischen Perspektive ist Deutschland nach wie vor eine Wüste in punkto Gleichberechtigung. Bei uns ist es etwas ganz natürliches, dass Männer und Frauen nicht nur rechtlich gleichgestellt sind, sondern auch die gleichen Zugangsmöglichkeiten und Chancen haben und zwar in allen Bereichen des öffentlichen Lebens.

    In Norwegen teilen sich beim Militär sogar Männer und Frauen die Unterkünfte. Auf Initiative der Frauen hin, da sie gleichbehandelt werden wollten wie die Männer. Normal!

    • @Sam Spade:

      Guter Kommentar :-)

    • @Sam Spade:

      Wohltuend sachlich

    • @Sam Spade:

      Unterkünfte, sprich Stuben? Inkl. Toiletten und Duschen oder das wenigstens noch getrennt?

  • Es wäre auch ein gutes Mittel, um das Bild der "armen schutzlosen Frau, die sich weder versorgen noch verteidigen kann" abzubauen. Der Hintergrund, warum die Wehrpflicht nicht für Frauen gilt, ist ja auch irgendwie, dass Mann davon ausging, dass Frauen dafür zu schwach sind.



    Eine Frau, die ein Training absolviert hat, wird kein so leichtes Opfer sein. Für die meisten Männer vor 100 Jahren oder mehr wäre das wohl eine schreckliche Vorstellung gewesen. Und für manche leider heute noch.

  • Wer Aufrüstung fordert und von Kriegstüchtigkeit schwärmt, tut das für alle.



    Wer in der taz für die Fortführung des Krieges im Osten ausspricht, muss für die Wehrpflicht für alle. Für alle, ohne Ausnahme.



    Es kann nicht sein, dass die Kriegstreiber mit Chips kauend auf dem Sofa sitzen, während andere bluten.

    • @Octarine:

      Wer sind denn die "Kriegstreiber"...?

  • Man wird sich darüber streiten können, ob eine allgemeine Dienstpflicht sinnvoll oder sogar notwendig ist. Aber dass diese dann für alle m/w/d gelten müsste, will man das allen Ernstes anzweifeln?

  • Gleichberechtigung? Dann aber bitte mit Stahlhelm! Wer seit Jahrzehnten „gleiche Rechte“ fordert, muss jetzt auch „gleiche Pflichten“ tragen – und zwar nicht nur im Büro, sondern auch an der Waffe. Frauen in Führungspositionen? Klar! Frauen im Schützengraben? Da wird plötzlich gezuckt. Warum eigentlich?

    Die Wehrpflicht war lange ein Männerding – während sich der Rest der Republik auf Gleichstellungspapierchen ausgeruht hat. Doch ein Staat, der verteidigt werden will, braucht alle – auch die, die sonst lieber über toxische Männlichkeit debattieren. Patriotismus ist kein Geschlecht. Und Dienst an der Nation ist kein Männerprivileg.

    Wer Gleichheit ernst meint, sollte nicht nur in Talkshows auftreten, sondern auch beim Gelöbnis salutieren. Nicht als Quotenfrau, sondern als Staatsbürgerin. Die Schweiz, Israel und jetzt Dänemark machen’s vor. Deutschland? Zögert wieder.

    Es ist Zeit für eine echte Wehrgerechtigkeit – nicht weil Frauen schlechter oder schwächer wären, sondern weil sie gleichberechtigt sind. Mit Rechten kommen Pflichten. Alles andere ist Rosinenpicken im Gleichstellungsoutfit.

    • @Jörg Radestock:

      "Mit Rechten kommen Pflichten. Alles andere ist Rosinenpicken im Gleichstellungsoutfit"

      Sehr schön ausgedrückt, nur dann sollte Deutschland erstmal mit den Rechten anfangen, beginnt mit dem Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper und endet mit gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Dazwischen liegen dann noch massenhaft Baustellen in punkto Gleichberechtigung. Das ist weit entfernt von Rosinenpicken.

      • @Sam Spade:

        Frauen haben so viel mehr Rechte als früher, und alles ist weiter in Bewegung. Sie tun ja so, als hätten Frauen gar keine Rechte, und das stimmt eben wirklich nicht. Sie HABEN doch zuerst nur mehr und mehr Rechte bekommen - richtigerweise. Jetzt sind halt auch mal Pflichten dran, weil es die Situation erfordert und weil die Gleichberechtigung ein Maß erreicht hat, so dass alles andere nur noch mehr Backlash geben würde.

  • Guter Artikel, kein Widerspruch.

    Nur ein Detail: Es wird keine Wiedereinführung der Wehrpflicht geben, und erst recht keine Ausweitung auf Frauen.

    Zu Guttenberg hat alle Probleme rund um die Wehrpflicht damals 2011 sehr clever gelöst. Und Pistorius ist zwar ein eindimensionaler Kalter Krieger, aber nicht dumm genug, um ich die Probleme von damals wieder ans Bein zu binden.

  • Lassen wir doch einfach mal die "alten, weißen Männer" weg (was ich übrigens als diskriminierend empfinde). Was bleibt dann? Etwas nur deswegen abzulehnen, weil der besagte Personenkreis "Bedarf" erkennt, ist arg kurz gehupft.



    Anno 2000 habe ich Tanja Kreil gefeiert, als sie, vor dem EuGH durchgesetzt hat, dass Frauen bei der Bundeswehr mehr sein dürfen als uniformierte Hilfsarbeiter.

  • Mir erschließt sich die Kernbotschaft hinter dem Kommentar nicht. Oder ich lebe in einer Höhle und habe nicht mitbekommen, dass die neuen Wehrpflichtamibitionen als feministisches Unterfangen propagiert werden.

  • Gut, Deal: Frauen werden im Kriegsfalle nicht geschützt. Erklären Sie den Russen doch dann einfach, dass Krieg eine männliche Erfindung ist, mit der Sie als engagierte Feministin nichts zu tun haben möchten. Zufrieden? Schätze, die meisten Frauen in diesem Land sehen das etwas anders und wissen, dass auch sie eine Verantwortung haben.

  • Tja, und Heidi Klum nutzt das Thema Diversität, um die Quoten ihrer Show und am Ende die Gewinne zu maximieren. Auch wenn sie sich als menschenfreundliche Altruistin inszeniert. Altruismus und Kapitalismus passen selten zusammen, auch mit dem Militarismus wird’s da schwierig.



    Man kann auch gegen die Wehrpflicht sein, dann aber für alle. Die Frauen haben zurecht auf Zugang zu Militär gedrängt, warum sollten sie sich jetzt plötzlich wieder in die Büsche schlagen können, wenn die Pflicht droht?



    Stinknormale Gleichbehandlung, vielleicht ist hier für den Feminismus nicht wirklich mehr etwas zu holen.

    • @FtznFrtz:

      Sie schreiben es ja selbst, Zitat: "Auch wenn sie sich als menschenfreundliche Altruistin inszeniert."

      Wenn Heidi Klum eine menschenfreundliche Altruistin wäre, müsste sie sich ja nicht als solche "inszenieren".

  • An alle männlichen Kommentatoren hier, die bei der Wehrpflicht ja sooooo für Gleichberechtigung sind: Ich fordere eine GEBÄRPFLICHT FÜR MÄNNER mit anschließender 50%tiger CAREARBEITS PFLICHT Für MÄNNER. Frei nach dem Motto: "Männer legt euch hin, der Kaiser braucht Soldatinnen."

    • @Irm mit Schirm:

      Man sollte vorsichtig sein mit dem, was man sich wünscht. Letztens las ich in der Zeit, glaube ich, einen Bericht darüber, dass hart daran gearbeitet wird, keine Frauen mehr zu benötigen für die Fortpflanzung.



      Wenn es dazu käme, geht das Geschrei doch auch wieder los - nur in die andere Richtung.



      Und zur Sache: im Gegensatz zum Gebären ist Wehrpflicht keine biologische Eigenschaft, die an ein Geschlecht gebunden ist. Der Vergleich hinkt also echt sowas von.

    • @Irm mit Schirm:

      Bitte sachlich bleiben. Es gibt auch keine Gebärpflicht für Frauen.

    • @Irm mit Schirm:

      Statistisch haben wir 1,4 Kinder pro Frau und viele haben auch zwei Kinder.



      Also mal ganz grob geschätzt entzieht sich etwa die Hälfte (vermutlich etwas weniger) der jungen Frauen schon mal der Gebärpflicht und damit auch einem Großteil der Care-Arbeit.

      Die Welt ist grau, aber Ihre Forderungen in GROßBUCHSTABEN zu schreiben, das empfinde ich als überzogen.

    • @Irm mit Schirm:

      Gibt es denn eine Gebärpflicht für Frauen?

    • @Irm mit Schirm:

      Zur Gebärpflicht: Erstmal können vor lachen. Und: Wenn Männer Kinder kriegen könnten, wären sie Frauen - auch sozial.

      ...und zumindest MEINE festen Partnerinnen hätten mir was gehustet, wenn ich den Broterwerb zugunsten von 50% Anteil an der Carearbeit entsprechend zurückgefahren hätte. Die Option, weniger zu arbeiten und sich mehr um Familie etc. zu kümmern, reklamierten sie exklusiv für sich. Insofern ist mir nicht klar, ob die verpflichtende 50/50-Teilung bei Frauen überhaupt so wahnsinnig populär wäre.

      Kommentare wie Ihrer oder auch die Einstellung solcher Frauen perpetuieren Rollenbilder und die grundsätzliche Vorstellung, dass die Geschlechter in verschiedenen (Rechts)Sphären leben sollten. Das ist eine legitime Einstellung, aber Sie sollten sich klar sein, dass Gleichberechtigung in unterschiedlichen Lebensbereichen ein System kommunizierender Röhren ist. Rosinenpickerei - im Sinne von gleiche Rechte HIER schon, anderswo aber bitteschön weiter Jungs und Mädels schön getrennt marschieren lassen - funktioniert da nicht.

      • @Normalo:

        Es ist interessant zu sehen, wie Sie auf meine Provokation hereingefallen sind und wie Sie sich in Ihrer Antwort selbst entlarven.

    • @Irm mit Schirm:

      Ach, Sie meinen, so wie Männer keine Kinder bekommen können, sind Frauen nicht in der Lage Wehrdienst zu leisten? Interessante Position.

    • @Irm mit Schirm:

      Also werden Frauen zum gebären gezwungen?

      Abgesehen davon: Ganz ehrlich, ich würde lieber Kinder kriegen und mich um die kümmern, als irgendwo im Krieg im Einsatz zu sein

    • @Irm mit Schirm:

      Vielleicht liegt es am fehlenden Kaffee heute morgen, aber Ihr genzes Argument macht für mich keinen Sinn.



      Mir wäre neu dass es eine Gebärpflicht für Frauen gibt.

      Was genau möchten Sie uns mitteilen?

      • @Waagschale:

        Ich kann nur vermuten, aber ich denke, dass Irm hier Dinge vermischt.

        Dinge, welche sich von der Gesellschaft fair im Bereich Gleichberechtigung umsetzbar sind (Wehrpflicht, Olympiaregelungen, Türen aufhalten, etc) und all den Dingen, welche geschlechtsspezifisch sind. (Primäre Geschlechtsmerkmale, Hormone, Chromosomen, etc).

        Hierbei ist zu beachten, dass häufig gegen geschlechtsspezifische Dinge gewütet wird.



        (Frau "muss" zuhause bleiben und stillen?! Wieso macht ER das nicht?!?).

        Und Gleichzeitig in vielen der Bereichen welche anpassbar sind Vorzüge für Frauen bestehen:



        - Im Kriegsfall ist die Wehrpflicht nur für Männer gültig.



        - Geschlechterunterschiede bei Olympia



        - "Ladies First", usw

      • @Waagschale:

        Es gibt durchaus eine unausgesprochene Gebärpflicht für Frauen. Kein Staat würde es tolerieren träten alle Staatsbürgerinnen in einen "Gebär-Generalstreik" ein.

        • @kduwnfpo:

          Nennen Sie mir den Staat, in dem Frauen zum Geschlechtsverkehr zwecks Gebären gezwungen werden.

        • @kduwnfpo:

          "Kein Staat würde es tolerieren träten alle Staatsbürgerinnen in einen "Gebär-Generalstreik" ein."



          Eine Geburtenquote von Null muss jeden Staat beunruhigen, natürlich.



          Aber glauben Sie allen Ernstes, z. B. Deutschland würde Koitus-Inspektoren in die Schlafzimmer schicken? Da frag ich mich dann doch, wie Sie es fertigbringen, in dieser Gesellschaft zu leben.

        • @kduwnfpo:

          Really? Was erwarten Sie? Zwangsbesamung und Isolation bis zur Entbindung? Oder "wer nichts zeugt, isst auch nicht"-Doktrin? Sie haben ein merkwürdiges Staatsverständnis. Selbst durch und durch auf Gewalt gepolte Autokratien wie Russland, schaffen es nicht den Geburtenrückgang anders als durch Bestechung und "gutes" Zureden zu managen (erfolglos btw.).

      • @Waagschale:

        Frauen werden schon seit Urzeiten als Gebärmaschinen behandelt, die sich um die Kinder und den Haushalt kümmern sollen. Also um Menschen zweiter Klasse, siehe auch Unterdrückungen, Frauenrechte die erkämpft werden mussten, usw.

        Patriarchat halt. Gehört im 21. Jahrhundert aus der Welt geschafft.

        • @Troll Eulenspiegel:

          Das ändert nichts daran, dass es eine "Gebärpflicht" nicht gibt und somit auch nicht als Argument gegen eine Wehrpflicht auch für Frauen angeführt werden kann.

        • @Troll Eulenspiegel:

          " Also um Menschen zweiter Klasse, siehe auch Unterdrückungen"



          Menschen zweiter Klasse waren im Laufe der Geschichte nicht Frauen wie von Ihnen behauptet, sondern schlicht die normalen Untertanen jeden Geschlechtes. Das zu leugnen ist nicht mal geschichtsvergessen.

      • @Waagschale:

        Da haben Sie wohl den Kontext aus dem Blick verloren. Im 3. Reich etwas wurde PR eingesetzt, damit die Frauen Kinder bekommen, wie Sauen Ferkel.

        • @E. W.:

          Auch im 3. Reich gab es aber keine Gebärpflicht.

  • Ich bin grundsätzlich gegen jede Form der Wehrpflicht.



    Und was diese Pflicht bezüglich Frauen angeht, finde ich das der alte Film "Junior" der grad neu im streaming ist, gut aufzeigt was erstmal nötig wäre damit wir von Gleichberechtigung sprechen können. Als erstes muss die Wissenschaft es schaffen das Arnold Schwarzenegger und wir anderen Kerle Kinder kriegen können, wenn das geschafft ist können wir über die Wehrpflicht für alle reden.

    • @Rikard Dobos:

      Und ich bin grundsätzlich gegen jede Form von Krieg.



      Ist anderen Menschen, siehe Russland, aber egal.

    • @Rikard Dobos:

      Das ist doch Schmarn. Das heißt also, wenn die Hölle zufriert und Schweine fliegen können, dann kann man über eine Wehrpflicht für alle reden, vorher nicht? Obwohl das eine tatsächlich umsetzbar ist?

  • Worauf will dieser Kommentar hinaus? Dass Gleichberechtigung schlecht ist, weil einige ihrer Protagonisten sie aus opportunistischen Motiven fordern?

    Frau Jäckel, glauben Sie wirklich, dass irgendeine Frau zur Bundeswehr ginge, um dem Feminismus zum Sieg zu verhelfen? 1929 galt Rauchen nicht als ungesund, nur als genussvoll aber un-damenhaft. Die Risiken und Nebenwirkungen des Militärdienstes sind hingegen seit Jahrtausenden sattsam bekannt. Wer sich dafür entscheidet, tut das nicht, um aller Welt zu zeigen, dass sie es darf.

    Und ja, es hat was emanzipatorisches, wenn staatliche Bedarfsdeckung nicht mehr nach Geschlecht diskriminiert, wo sie überhaupt nach Ressourcen suchen darf. Ist halt nur blöd, wenn man sich bislang hinter just dieser Diskriminierung verstecken konnte...

    • @Normalo:

      Danke. Und nebenbei dürfen Frauen genau wie Männer natürlich auch entscheiden, ob sie lieber zum Wehrdienst gehen, oder sich für die gleiche Zeit sozial engagieren. Und ganz nebenbei, Gleichberechtigung muss sein, daher dürfen auch die Männer sich für die Alternative entscheiden. Feminismus sollte ja zur Gleichberechtigugn von Frauen führen und Benachteiligungen abschaffen, und nicht zur Bevorzugung, jedenfalls war das bisher mein Verständnis. Ja, der Staat braucht dringend Menschen, die sich für Verteidigung und für soziale Belange engagieren. Das ist aber an sich auch kein verwerfliches Motiv. Und, dass Joseph Fischer jede Gelegenheit nutzt, um sich als Berater wieder ins Gespräch zu bringen und seinen Wohlstand zu mehren, ist auch nichts wirklich Neues.

  • Das ausgerechnet Joschka Fischer und andere Grüne jetzt jedem eine Waffe in die Hand drücken wollen, ist natürlich ein dummer Witz. Sie scheinen die eigene Biographie völlig vergessen zu haben...

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Die Verhältnisse haben sich spätestens seit der Krimannexion geändert. Wer angesichts eines aggressiven neoimperialistischen russischen Nachbarn noch Abrüstung fordert, hat nichts verstanden.

      • @Barrio:

        Als Fischer und die Anderen im passenden Alter waren, stand der Westen der deutlich größeren UdSSR und ihren Verbündeten gegenüber. Heute nur noch Russland.

        Das Argument geht also ins Leere.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Im Gegenteil, es sollte Ihnen zu denken geben - wenn selbst solche Leute erkennen dass es wichtig ist Verteidigungsfähig zu sein, dann ist die Lage wohl wirklich ernst.



      Aber stattdessen denken viele weiterhin sie könnten auch unter einem Regime wie in Russland ihre Freiheiten behalten und einfach eine bunte Straßendemo abhalten wenn ihnen was nicht passt.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Hat Fischer ja nicht vergessen, laut Interview. Bloß haben sich die Zeiten und Umstände verändert.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      ...oder seine Meinung ist nicht in Stein gemeißelt und er passt sie an neue Informationen an bzw. er erkennt wo er vielleicht falsch lag.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Fragt sich eher was die allgemeine Männerschaft für die Politiker oder Akteuere des Patriarchats können.



      Die werden genauso unter den Stiefel der Großkapitalisten zertreten.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Ich hatte nie den Eindruck dass Fischer pazifistisch ist, oder Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung strikt ableht.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Nein, haben sie nicht, jedenfalls Joschka Fischer hat sich dazu schon in einem Interview geäußert. Manchmal sind gute Argumente zeitgebunden, nicht jede Antwort ist unabhängig von den Zeitläuften, sondern kann durch geänderte äußere Umstände von richtig zu falsch wechseln – und auch wieder zurück.

      • @o_aus_h:

        @M.Liberus, @Michael Andreas, @Genosse Luzifer, @T-Rom, @o_aus_h

        Natürlich haben sich die Verhältnisse geändert. Damals stand der Westen dem gesamten Ostblock mit einer deutlich größeren UdSSR an der Spitze gegenüber. Heute nur noch dem wesentlich schwächeren Russland. Warum die Herren also damals, als es darum ging, selbst die Waffe in die Hand zu nehmen, dagegen waren und heute die Jugend schicken wollen, ist logisch nicht zu erklären.



        Die Begründungen für den Waffendienst (Bedrohung der Freiheit, Diktatur im Osten) sind praktisch die gleichen.

  • Stimmt vollkommen.



    Die (Forderung nach) Wehrpflicht für Männer hat übrigens auch wenig mit deren Rechten oder individueller Entwicklung zu tun.

    • @Frauke Z:

      Wenn Wehrpflicht, dann für alle. Es gibt kein sachliches Argument dafür, eine Wehrpflicht nur für Männer einzuführen.

  • Wenn Putin kommt, bzw wenn seine Armee kommt, wird keiner geschont - ob Männlein oder Weiblein, die russische Soldateska handelt da ganz vorbildlich völlig unvoreingenommen und bringt alle gleich gern um...⚰️🤷‍♂️



    Siehe Butscha, siehe allnächtlicher Bombenterror in der Ukraine, siehe Georgien, siehe Tschetschenien, siehe Afghanistan oder nachzufragen bei der Oma oder Uroma, so denn sie noch leben.



    Natürlich geht's bei der Wehrpflicht für alle nicht um Feminismus - aber schon allein der Selbsterhaltungstrieb sollte einem genügend Anlass geben, bei dieser Debatte mal den ollen Feminismus in der Ecke stehen zu lassen.



    Es geht um unser Überleben. Nicht abstrakt, ganz

    • @Farang:

      Putin braucht nicht mehr zu kommen, er ist längst da. Und wohnt mietfrei in den Köpfen der Kalten Krieger die nicht verstehen (können? wollen!) dass er seinen Krieg gegen uns gewinnt, wenn wir seiner Zersetzung und Desinformation weiter auf den Leim gehen.

    • @Farang:

      Sie waren nie beim Bund oder?



      Da lernt man nicht wie man bei so einen Szenario als Einzelperson überlebt sondern wie man dagegen vorgeht.



      Auch in Butscha gab es Armee und Sicherheitskräfte.



      Nur Zivil bleibt Zivil, eine Armee kann weder überall sein noch werden die Soldaten unter der Zivilbevölkerung verteilt.



      Ihr Argument macht einfach keinen Sinn.



      Wir sind dabei übrigens noch nicht bei der (auch wenn es anders behauptet wird) schlechten Ausrüstung (das gute Zeug verkaufen wir - weiterhin), den unmöglichen Drill (außer Haft droht dir heute nichts mehr und absitzen musst du die Pflichtzeit so oder so), der fehlenden Orgnaisation (es gibt auch kaum noch Soldaten in Deutschland mit echter umfassender Kriegserfahrung - nach oben wird das sogar noch schlechter - bis zum Befehlenden Minister der eben hauptsächlich Politiker und kein Soldat ist).



      Was genau soll das ganze also - face the truth: das ist wieder Aktion, der Aktion wegen.



      Eine Wehrpflicht ändert an unserer Verteidigungsfähigkeit nichts, aber die Politiker können sagen "Wir machen was."

    • @Farang:

      Und warum bedroht die Soldateska unser Überleben?



      Weil der Kreml Angst vor schwulen, kosmopolitischen Nazis in der Ukraine hat, die das soldatische Männlichkeitsbild untergraben?! Die massive Unterdrückung von Emanzipation, Vielfalt und Freiheit in Russland und Belarus ist doch der Vorbote der neoimperialen Bestrebungen Putins gewesen.



      Der Antifeminismus ist das große Bindeglied aller reaktionären Strömungen weltweit und deswegen ist Feminismus weder oll noch zu vernachlässigen.



      Außerdem geht es beim Feminismus auch um Leben und Tod von Frauen (und queeren Menschen).



      Wenn du das nicht für überlebenswichtig hälst, bist du auf dem Holzweg.

  • Wenn die Autorin gegen eine allgemeine Wehrpflicht ist, dann soll sie das sagen und begründen.



    Sollte dennoch eine allgemeine Wehrpflicht eingeführt werden, dann macht sie einfach keinen Punkt, warum dann nur Männer eingezogen werden und im schlimmsten Fall als verfügbare Menschenmasse herhalten sollen.



    Es gibt genügend Männer mit geringeren Privilegien als weiße akademische deutsche Frauen in Deutschland, die dann der Wehrpflicht folgen müssten. Die Kategorie "Frau" hat bei dieser Diskussion keine Trennschärfe mehr.

  • Ein Beispiel von vor hundert Jahren soll als Argument für/gegen die Emanzipation herhalten, und das noch mit einem heute völlig irrelevanten Thema. Sind wir noch nicht weiter? Oder geht es hier um Rosinenpickerei?: Gleichberechtigung wo wir Vorteile haben. Aber ja keine Pflichten. So jedenfalls verstehe ich diesen Text.

  • Das mag ja alles sein. Aber was folgt denn nun aus alledem? Ist die Wehrpflicht für Frauen OK oder nicht? Und ist es für die Antwort auf diese Frage nicht völlig egal, was Joschka Fischer davon hält?

  • Der Staat dies, der Staat das...



    Ja das ist schon nicht mehr retro, das ist antike Argumentation.



    Wir sind hier nicht in den USA, wo es wieder heißt: "l' état, c'est moi!"



    Der Staat ist das was man draus macht.



    Ich bin schon sehr dafür dass der Staat auch das ist was frau draus macht.



    Es ist natürlich eine Möglichkeit, sich Augen und Ohren zu zuhalten (obwohl - gleichzeitig schwierig?!) und eine veränderte Bedrohungslage schlicht zu ignorieren.



    Es soll Menschen geben, die den Ukrainekrieg und trumps Fantasien als bedrohlich betrachten, aber das sind ja laut Artikel nur alte Männer und die haben deshalb auch nicht Recht.



    Es kann aber auch sein, dass es Leute gibt, die der Meinung sind, dass wir das, was wir haben, eine Demokratie, auch der Verteidigung wert ist.



    Ich möchte nicht pauschalisieren dass diese Meinung nur in männlichen Köpfen gedacht wird.



    Im Übrigen: es ist ja schon Tradition, dass auf alte, weiße Männer geschimpft wird.



    Angesichts jüngster Umfragen zum Thema Gewalt gegen Frauen sollten allerdings wohl eher junge Männer für FeministInnen ins Blickfeld geraten.



    Mist, da müsste ja noch eine Schublade aufgeräumt werden - wie lästig - nee, einfacher, es bleibt wie es ist!

  • Alles richtig.



    Aber auch, wenn junge Männer eingezogen werden, geht es nicht um den "Bürger in Uniform", sondern um "Bedarf".

    Alles andere ist Folklore.

    • @Oliver Korn-Choodee:

      Der Bedarf schließt aber das andere nicht aus.



      Mir war unsere Truppe aus Zeit-Soldaten, ablehnten Wehrdienstverweigern, Wehrdienstverweigern die den Antrag nach ein paar Monaten erst stellten, so wie links eingestellten „Kameraden“, wie ich selbst, lieber als eine Berufsarmee.

  • Schocker des Jahres: Ältere, mächtige Männer handeln nicht aus feministischer Überzeugung. How dare you? Jetzt mal ernsthaft, soll das Satire sein?

    • @QuantumRider:

      Es geht darum das sie öffentlich so tun als ob. Nicht jede Heuchelei muss kritiklos hingenommen werden.

    • @QuantumRider:

      Also ich mag diesen Ton zwischen den Zeilen, der bei solchen Artikeln immer durchscheint.



      Typen in den Krieg: Ja, ist halt irgendwie ihr Ding / Gäbe ja auch keinen Krieg ohne die.



      Und für Frauen: Gleichberechtigung ja aber wir leisten schon so viel, da müssen wir uns nicht auch noch erschießen lassen / vielleicht freiwillig irgendwann ein Kind zu kriegen ist ja auch ein Karriereknick.



      Ob es Satire ist? Ich hoffe doch!

  • Der Artikel wirkt ältlich.

    Dass Wehrdienst, so er wieder eingeführt werden würde, natürlich für Frauen wie für Männer gilt, muss man heute doch eigentlich nicht mehr diskutieren.

    Die Zeiten, dass frau auf den Prinzen wartet, der auf einem weißen Pferd kommt und sie rettet, sind vorbei.

    Männer wären genauso verfügbare Menschenmasse.

    Macht sie auch nicht glücklich.

    Über Wehrdienst kann man diskutieren.

    Eine Diskussion über Ausnahmen davon aufgrund des Geschlechtes sind 20. Jahrhundert.

    • @rero:

      Das GG sieht eine Wehrpflicht (inkl. alle zugehörigen Grundrechtseinschränkungen) nur für Männer vor. Wo soll die 2/3 Mehrheit für eine GG-Änderung an dieser Stelle herkommen?

    • @rero:

      Genau. Und nix Pflicht. My body my choice.

    • @rero:

      Stimme zu 100% zu.

  • Nur gegen die Wehrpflicht für Frauen zu argumentieren, weil man / frau die Wehrpflicht nicht sinnvoll oder richtig erachtet ist meines Erachtens nicht angemessen.



    Fakt ist, dass wer alle Rechte und überall Gleichbehandlung haben möchte, sollte als erwachsener Mensch auch alle Pflichten einfordern. Sonst wird das Ganze Gesellschaftlich gesehen unrund.



    Aus persönlicher biografischer Erfahrung fände ich übrigens eine Dienstpflicht gut. Ich bin der festen Überzeugung, dass mich das Arbeiten in einer Behinderteneinrichtung sehr bereichert hat!

    Da sind die DänInen schon konsequent.

    • @Fridolin:

      Schon mal drüber nachgedacht, was Frauen alles so mehr machen (müssen) - also was sie an Pflichten/Belastungen mehr haben als Männer? Und was sie am Ende davon haben...



      Oder anders gedacht. Wenn Sie tauschen könnten: Wären Sie dann lieber eine Frau?



      So ganz ohne Wehrpflicht scheint Frau ja ein echt Easypeasygeschlecht zu sein.

      • @Nansen:

        Und Männer sterben mehrere Jahre früher als Frauen, im Schnitt. Daher sind sie wegen dieser Belastung ebenfalls vom Pflichtdienst freizustellen.

        Übrigens kenne ich persönlich die eine oder andere Frau, die keineswegs "mehr macht" sondern eher "weniger macht". Da werd' ich aber nicht gleich pauschal deswegen,

        • @Michael Andreas:

          Ich fasse mal Ihre und Weather2018s Punkte zusammen:



          Es gibt Frauen die fauler als ihr Partner ODER Single ODER kinderlos sind.



          Das muss reichen als Begründung für eine weibliche Wehrpflicht.



          😉

          • @Nansen:

            "Es gibt Frauen die fauler als ihr Partner ODER Single ODER kinderlos sind.



            Das muss reichen als Begründung für eine weibliche Wehrpflicht."



            Das wohl nicht. Aber es räumt das vorgebrachte Argument vom Tisch, dass Frauen per se stärker belastet seien und deshalb von einer Wehrpflicht ausgenommen sein sollten.



            Eine Wehrpflicht nur für Männer lässt sich durchaus begründen, weshalb sie auch auch in dieser Form praktiziert wird. Aber grundsätzlich eine stärkere Belastung von Frauen in der Gesellschaft zu postulieren und das als Begründung zu nutzen, ist halt zu wenig.

      • @Nansen:

        "Schon mal drüber nachgedacht, was Frauen alles so mehr machen (müssen) - also was sie an Pflichten/Belastungen mehr haben als Männer?"

        Habe ich, bitte darstellen was die Single-Frau, die Frau ohne Kinder, liegt in Deutschland im Trend, an Mehrbelastung hat.



        Nein nicht jede Frau leistet Care-Arbeit.

      • @Nansen:

        "Oder anders gedacht. Wenn Sie tauschen könnten: Wären Sie dann lieber eine Frau? "



        Und das mal weiter gedacht: offenbar wären Sie, was Pflichten und Belastungen angeht, lieber ein Mann. Gilt das dann auch für die Wehrpflicht?

        • @Encantado:

          Sorry. Ich bin männlich und bei mir gab's noch die Wehrpflicht.



          Und ne Frau wäre ich tatsächlich lieber nicht. Das Leben wäre objektiv schwerer - auch ohne Wehrpflicht.

          • @Nansen:

            "Ich bin männlich"



            Scusi. Hab ich bei der Argumentation offenbar falsch geschlossen.



            "Das Leben wäre objektiv schwerer - auch ohne Wehrpflicht."



            Diese Debatte wiederum wird ja schon seit Jahren geführt... ich bestreite das. Ich fürchte, ein Gespräch hierüber würde den Rahmen sprengen.

    • @Fridolin:

      Dann fangen wir doch mal damit an, dass die Männer endlich das geben, was gefordert wird: Gleiche Bezahlung, hälftige Hausarbeit, hälftige Kinder- und Altenbetreuung. Wenn das einst so selbstverständlich geworden ist, dass man gar nicht mehr darüber nachdenkt, oder vergessen hat, das es 2025 noch ganz anders war, dann können wir gerne über die Wehrpflicht reden. Bisher hat die Emanzipation den Frauen nur Mehrarbeit und viele Geschlechtskrankheiten gebracht.

    • @Fridolin:

      Als in der Eingliederungshilfe arbeitende Fachkraft bin ich absolut gegen eine Dienstpflicht.



      Kommt ein neuer Zivildienst, entwertet das unsere eh schon viel zu schlecht bezahlte Arbeit und die Zivis werden am Ende die Löhne drücken.

      Zumal ich es sowieso als Frechheit empfinde, jungen Menschen ein Jahr ihres Lebens wegzunehmen - die Aussetzung der Wehrpflicht ist eine gesellschaftliche Errungenschaft, die wir unbedingt beibehalten müssen.

      • @Piratenpunk:

        sie mögen recht haben, aber das Zivis (genauso wie 1€ -Kräfte) dazu missbraucht werden, reguläre Stellen einzusparen ist ein anderes Thema.

    • @Fridolin:

      Dem Kommentar kann ich aus eigener Erfahrung absolut zustimmen. Bei mir war es ebenfalls eine Einrichtung für Behinderte.

    • @Fridolin:

      So einfach wie die Erweiterung der Argumentation ist die Ausweitung von Dienstpflichten nicht.



      "Gleichbehandlungsgrundsatz und Wehrpflicht



      Inwieweit muss sich die Einberufungspraxis an den Gleichbehandlungsgrundsätzen des Art. 3 GG orientieren? Im Ausgangspunkt muss man sich dabei klar machen, dass der nur für Männer in Art. 12a Abs. 1 GG verankerten Wehrpflicht grundsätzlich der gleiche Verfassungsrang zukommt wie Art. 3 GG. Diese Art der Ungleichbehandlung ist also bereits vom Verfassungsgeber in der Verfassung angelegt und gewollt."



      Quelle:



      www.lto.de/recht/h...tigkeit-motivation

    • @Fridolin:

      "Gesellschaftlich gesehen unrund" ist auch die Verteilung von Carearbeit auf die Geschlechter.

      • @Klobrille:

        Die ist aber Privatsache und die kann man nicht argumentativ gegen öffentliche Dienste aufwiegen.

      • @Klobrille:

        ""Gesellschaftlich gesehen unrund" ist auch die Verteilung von Carearbeit auf die Geschlechter."



        Gleiches gilt für die Verteilung körperlich schwerer Arbeit auf die Geschlechter.



        Das lässt sich ad infinitum weiterführen.

      • @Klobrille:

        Wie wahr!

      • @Klobrille:

        @Klobrille: Die ungleiche Verteilung von (kostenloser) Care-Arbeit ist im wesentlichen eine private Entscheidung. Niemand hindert eine Familie daran, diesen Teil der Arbeit gleich zu verteilen. Traditionelle Rollenbilder muss man nicht nur von staatlicher Seite, sondern eben auch im privaten Bereich in Frage stellen. Bei der bezahlten Care-Arbeit gibt es den Wandel seit Jahren, wenn auch zu langsam.

        • @Sonja Bleichle:

          Das immer noch deutlich höhere Einkommen (für identische Arbeit) von Männern kann die "private Entscheidung" durchaus beeinflussen.

        • @Sonja Bleichle:

          Ja dann teile deine Arbeit doch gerecht mit den dafür zuständigen, was hindert dich denn daran?



          Ich würde argumentieren, dass "erschossen werden" einen größeren Lebenszeitverlust bedeutet als "ich muss meine Kinder groß ziehen".



          Wie man sich für letzteres Entscheiden und sich über die Erziehungsarbeit beschweren kann ist mir im übrigen noch nicht ganz klar geworden.

      • @Klobrille:

        Aber warum denn? Zusätzlich zu Kindern und Job samt Zweitjob können Frauen, speziell Alleinerziehende, das locker wuppen. Sie können ja, wie die hier kommentierenden Herren, in einer "Einrichtung für Behinderte" arbeiten. "Aus persönlicher biografischer Erfahrung fände ich übrigens eine Dienstpflicht gut." Dem kann ich nur zustimmen. Nach der Erziehung von drei Steuerzahlern fehlt mir leider diese Erfahrung völlig. Doch ich freue mich, wenn Katha Schulzes Vorschlag durchkommt. Dann schaff ich es vielleicht noch in "die Dienstpflicht". Schließlich sollte sich keiner zu alt fühlen, um noch einmal richtig durchzustarten (einfach zusätzlich zum Job ... irgendwie ... am späten Nachmittag, Nachtschicht im Pflegeheim, Dienst an der Waffe oder so).

        • @Niemals:

          Biografisch kommt das vor Kindern und Zweitjob, nicht gleichzeitig.

        • @Niemals:

          "Schließlich sollte sich keiner zu alt fühlen, um noch einmal richtig durchzustarten"



          Wir faulen Säcke arbeiten ja sowieso viel zu wenig. Hat der Kanzler gesagt. Und der muss es wissen.

        • @Niemals:

          Also für mich macht die Dienstpflicht da Sinn, wo sie früher auch war, direkt nach der Schulzeit. Alleinerziehende zu irgendwas zusätzlichem zu schicken ist schlichtweg absurd.

          • @Markus Schäfer:

            Ach was, die Mädels schaffen das. "Dienstpflicht" klingt schon so verführerisch. Gleich nach der Schulzeit find ich's auch gut. Je später Frauen Geld verdienen, desto besser für alle. Sie geben's ja eh nur für Unsinn aus. Wenn man alles frühzeitig ein bisschen strafft, passt das schon. Das ist so schade, dass ich nie "dienstverpflichtet" war. Ich freu mich drauf. Vielleicht gibt's ein Zehntel Rentenpunkt mehr oder so. Ich würd's aber auch gern sponsern. Vielleicht spar ich jetzt auch schon auf die Zeit. Bisher ging das Geld für die Kids drauf, jetzt schnall ich halt den Gürtel etwas enger.

    • @Fridolin:

      Sehe ich auch so. Habe 11 Monate Zivildienst in der ambulanten Pflege gemacht.

  • Interessanter Artikel. Hinterlässt mich allerdings ratlos, da aus meiner Sicht sehr weitgehend am Thema vorbei. 5 von 6 Soldaten sitzen NICHT im vordersten Schützengraben sondern betreiben Verwaltung, Logistik, usw. Es gibt daher nicht den geringsten Grund, warum Frauen der Wehrdienst erspart bleiben sollte - wenn man ihn denn will. Mit welchem Blabla welche Partei versucht diese Nachricht zu verkaufen, lenkt vielleicht ab, spielt am Ende des Tages aber keine Rolle.

  • Auf den Punkt. Die "Fackeln der Freiheit" tauchten bei mir auch schon beim Header des Artikels im Hinterkopf als Beispiel auf.

  • Wenn wir über Gleichstellung bei der Wehrpflicht reden, sollten wir auch anerkennen, dass Jungen und Männer historisch unter Zwangsdiensten litten – meist ohne breite gesellschaftliche Solidarisierung.



    Ein Feminismus, der emanzipatorisch für alle wirkt, müsste auch diese Dimension sichtbar machen – nicht erst, wenn Frauen betroffen sind.

  • Kann Joschka sehen und bezeichnen wie er möchte. Denke viele sehen es eher so: Warum sollte bei einer erneuten Wehrpflicht nach dem Geschlecht differenziert werden? Zumindest stelle ich mir die Frage. Welche individuellen Ansichten auch immer dahinter stecken mögen, ich denke, wenn man eine Pflicht (der Grund für den Bedarf ist dabei nicht vorrangig) wieder einführt sollte man beide Geschlechter gleich behandeln und nicht unterschiedlich. Letzt ist aber dies doch eben auch ein vermehrter Gedanke heutzutage, keiner sollte wegen seines/ihres Geschlecht gegenüber dem anderen anders gestellt sein.

    • @Pete75_:

      Weil es noch keine Gleichberechtigung gibt! Zuerst müssen Frauen dieselben Rechte zugestanden werden wie Männern (z. B. Selbstbestimmung über den eigenen Körper). Erst wenn das erreicht ist, können wir auch gerne über die Einführung der gleichen Pflichten reden.

    • @Pete75_:

      Warum sollte bei einer erneuten Wehrpflicht nach dem Geschlecht differenziert werden?

      Weil Artikel 12a Grundgesetz.

  • Was spricht denn gegen den 'Bedarf'? Warum sollen denn die Männer Wehrdienst leisten, außer, dass es einen Bedarf nach Wehrdienstleistenden gibt? In Israel müssen die Frauen auch Wehrdienst leisten, weil es diesen Bedarf gibt. Daran wurde jede am 7. Oktober erinnert.



    Also, wenn die Gesellschaft glaubt, einen Bedarf einer Wehrpflichtigenarmee zu haben, mit welcher Begründung will dann eine progressive gleichberechtigte Frau (ob zugewiesen oder gewählt) sich von dieser Pflicht freisprechen? Weil sie sich vielleicht mal für ein Kind entscheiden könnte?

  • Toll, was soll uns dieser Artikel jetzt sagen?

    Ich bin, als Frau, dafür: gleiche Rechten und Pflichten für alle.



    Entweder Oder.



    Kein Rumgeeiere dazwischen.

    • @kiwitt:

      Ich als Mann bin dafür, erst die gleichen Rechte für Frauen umzusetzen und erst danach die gleichen Pflichten, denn sonst kann es passieren, dass nach Einführung der gleichen Pflichten, schnell wieder vergessen wird, dass für Frauen auch die gleichen Rechte gelten müssen. ...ich kenne doch die xxU. ;)

    • @kiwitt:

      Das Rumgeeiere hat einen Namen: Artikel 12a Grundgesetz. Da stehen nur Männer drin.

    • @kiwitt:

      "Toll, was soll uns dieser Artikel jetzt sagen?"

      Vermutlich, dass man bei "XYZ-Washing" aufpassen sollte, weil hinter Forderung/Maßnahme ABC nicht zwingend das steckt, was man werbewirksam vorne drauf pinselt. Ob man das "Produkt" an sich dadurch anders bewertet, ist allen selbst überlassen. Ändert aber nichts daran, dass der öffentlichen Meinung regelmäßig Bären aufgebunden werden. Auch vermeintlich progressive Bären.